Der Ort liegt am Rande der Südheide -
…..umgeben von Wiesen, Feldern, Wald und Resten des Blumenhagener Moores.
Erstmals erwähnt wird Blomenhaghen im Jahre 1338 aus Anlass des Gutsverkaufs vor dem Braunschweiger Rat. Der Ort ist aber viel älter – war über 400 Jahre im Besitz adliger Familien – zuletzt derer „von dem Bussche". Es war ein reines Bauerndorf – 1615 sind 10 Höfner und 4 Köthner angesiedelt. Schon 1695 erscheinen 17 Namen auf einer Steuerliste – 10 Halbhöfner, 2 Köthner und 5 Brinksitzer werden genannt. Mit Beginn der Industrialisierung im Peiner Raum – Gründung der Ilseder Hütte 1858 und Peiner Walzwerk 1872 – etablieren sich auch handwerklich geprägte Berufsgruppen im Ort. Viel ist von diesen Berufsgruppen und Geschäften nicht mehr geblieben. Gaststätte, Bäckerei, Kaufmann, Post, Schmiede, Stellmacherei, Landhandel, Gärtnerei, Fischhändler, Hausschlachter, Mühle, usw. suchen wir vergebens – auch ein schöner kleiner Blumenladen und ein Bastelladen haben ihre Türen wieder geschlossen – dafür finden sich Computer, Versicherung, Maschinenbauer, Fernseh-Fachgeschäft (seit 2012 zu), Mikrofilmlabor, Tierärztin, Masseur u.a. Von den ehemals etwa 20 Hofstellen, werden noch 2 im Vollerwerb und 2 im Nebenerwerb landwirtschaftlich betrieben. Die einst selbstständige Gemeinde Blumenhagen schloss sich 1965 der Samtgemeinde Edemissen an. Im Jahre 1974 bildet sich die Großgemeinde Edemissen mit seinen 14 Ortsteilen. Der Zentralort Edemissen liegt nur etwa 3 km entfernt und bietet mit seiner Auswahl an Geschäften eine gute Grundversorgung. Auch für Erholungsuchende hat Blumenhagen einiges zu bieten – Wandern, Radfahren und Reitsport kann hier in idealer Weise betrieben werden. Besonders der Reitsport hat Blumenhagen in den 1950er Jahren europaweit bekannt gemacht. Ein 22 jähriger Maurer – Günter Rodenberg († 2017) – sorgte mit der Stute „Hanna" aus dem Stall von Albert Meyer für Furore. Auf der „Grüne Woche" in Berlin – 1954 – konnte sich Rodenberg gegen große Konkurrenz aus dem In- und Ausland durchsetzen und gewann den „Großer Preis von Deutschland" in der Disziplin „Jagdspringen SA". Bis in die 1960er Jahre ritt Rodenberg erfolgreich im In- und Ausland. Seit jener Zeit trägt Blumenhagen – nicht ohne Stolz – den Namen „Reiterdorf Blumenhagen". Es gab Zeiten, da zählte man im Ort mehr Pferde als Einwohner! Einen Reit- und Fahrverein Blumenhagen gibt es heute noch und auch einen Ponyclub in Klein Blumenhagen. Auf verschiedenen Höfen sind die vielen Pferde in „Pension" untergebracht.
Im September 2011 wurde dem einstigen Nationenpreis-Reiter Günter Rodenberg eine besondere Ehrung zuteil – erhielt er das Goldene Reitabzeichen während der Celler Hengstparade auf dem Landesgestüt Celle ausgehändigt.
Der Ortsteil Klein Blumenhagen entstand vermutlich in der ersten Hälfte des 19. Jh. Erst bauten sich 2 Halbhöfner ihre Stellen neu auf (der Überlieferung nach waren sie in Blumenhagen abgebrannt) Diese Hofstellen liegen auch heute noch vereinzelt an der Landstraße auf der einen Seite und gegenüber wurden Anfang des 20. Jh. 4 weitere Häuser errichtet. Traurige Berühmtheit erlangte der Ortsteil durch seine „Todeskurve". Viele unvernünftige Autofahrer ließen hier ihr Leben. Die Unfallursache war fast immer zu schnelles Fahren. Für die Unvernunft der Menschen musste der alte Baumbestand in der Kurvendurchfahrt weichen. Heute findet sich Klein Blumenhagen im „Weltweitenweb" – ein unscheinbarer grüner Kasten sorgt dafür. Der sogenannte „Starenkasten" zeigte auch vor dem „Diener des Herren" keinen Pardon und so wurde auch ein Pastor vom „irdischen Blitzlicht getroffen."
Unser Ortswappen wirkt gegenüber den vielen angriffslustigen Biestern, vor allem den Löwen, die unsere Wappen heute noch bevölkern (weil sie in der Entstehungszeit der Heraldik im 12. Jahrhundert bei den Rittern so beliebt waren) „friedlich und erholsam". Es gibt auf hübsche Weise den Ortsnamen „redend" wieder.
Es zeigt in Blau auf grünem Boden vor einem goldenen Zaum eine silberne beblätterte goldene Sonnenblume mit drei Blüten. So beschloss es der Gemeinderat der damals noch selbständigen Gemeinde am 29. Dezember 1961 und so genehmigte es der Hildesheimer Regierungspräsident am 14. Februar 1962.
Zum Wappen von Blumenhagen mag übrigens mancher einwenden, dass eine Sonnenblume doch keine silbernen Blätter habe. In der Natur ist das wohl so, aber in der Heraldik können alle Dinge und Figuren durchaus auch eine andere Färbung annehmen, weil ja sonst die unterscheidende Funktion eines Wappens stark eingeschränkt würde, wenn jedes Tier oder jede Pflanze nur in der „vorschriftsmäßigen" Farbe vorkommen dürfte.
Blumenhagen und der Nachbarort Mödesse sind seit „alters her“ eng miteinander verbunden. Mitte des 17. Jahrhunderts gab es schon einen Schulverband und zwischen den Weltkriegen wollten beide Ortschaften eine gemeinsame Feuerwehr gründen.
Die einst selbständigen Gemeinden bilden heute einen gemeinsamen Ortsrat. Im Jahre 2013 feierten beide Ortschaften ihr Jubiläum. – Blumenhagen war nun 675 Jahre und Mödesse 600 Jahre alt –